Tipps für LiveSampler oder LoopStation?

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Merlin
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Tipps für LiveSampler oder LoopStation?

Beitrag von Merlin »

Hallo ihr Reaktoren.
Wer kann mir ein paar Tips geben um einen LiveSampler oder anders genannt eine LoopStation zu realisieren?
Sollte gleiche Eigenschaften haben wie die von Tim Exile. ( Einfach mal in YouTube schauen, falls nicht bekannt )
Ich versuche mich schon seit sehr langer Zeit. Als Anfänger und Ungelernter in Reaktor tue ich mich sehr schwer.

Ein paar Informationen:
Im großen und ganzen geht es darum, mehrere Spuren live aufzunehmen zu loopen und dann live auch mit Effekten zu belegen oder die Loopzeit zu verändern etc. und dieses Signal dann wieder auf einer (der gleichen?) Spur aufzunehmen. Es sollte auch möglich sein mehrere Spuren gleichzeitig abzuspielen und mischen zu können.
Durch einmaliges Drücken eines Knopfes sollte die Aufnahme starten. Durch ein zweites Mal sollte die Aufnahme stoppen, sofort abgespielt und geloopt werden. Wahlweise auf vorgegebenes Tempo oder durch die Zeit die zwischen dem zweimaligen Drücken entsteht.

Das ist jetzt mal grob die Vorstellung.

Könnte mir hier jemand mal ein paar grundlegende Tips geben wie ich dieses Projekt anfange? Oder vielleicht sogar eine fertige Strategie liefern?


MfG Merlin
Glaube nicht an Wunder...
Verlass dich auf sie!
Quietschboy
synth doctor
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Re: Tipps für LiveSampler oder LoopStation?

Beitrag von Quietschboy »

Hi Merlin,

ich arbeite seit einem guten Jahr an genau solch einer Maschine. Bis zur Fertigstellung, bzw. eher gesagt einer ersten öffentlichen Version 1.0 sollte nicht mehr allzu viel Zeit vergehen. Bis spätestens März wäre ja schön...hm...mal sehen.
Der Looper entspricht am ehesten einem Kaoss Pad 3, mit 5 Sampling Slots, einem Beat Slicer, 8 Insert Effekten und einem Delay und Reverb als Send Effekt. Er beherrscht Overdubbing, Resampling und auch die One Shot Funktion vom Kaoss Pad ist integriert. Reverse Play, Latenzausgleich.

ALso was kann ich, bin ja selbst noch Anfänger 8 ) , dir empfehlen?
- bastel was das Zeusch hält!
und lerne dabei:
- die Unterschiede zwischen Primary und Core,
- die Unterschiede zwischen Event und Audiosignalen, Gleichzeitigkeit (AudioCore) und Nichtgleichzeitigkeit (Primary)
- in welcher Reihenfolge die Module abgearbeitet werden
- den Unterschied von Audio Core Zellen und Event Core Zellen
- auch in Core zu programieren (Core macht richtig Spaß, wenn man sich mal eingefunden hat!)
- die Init "Bugs" zu finden und zu beseitigen... :?

- lies alle Manuals
- lad dir den Eventwatcher aus der UL

Und für den Einstieg zu deinem ersten Rekorder:
Schnapp dir das Tapedeck und schieß los. Reverse Play ist damit mit einem Trick übrigens auch möglich! Gebe dem Tapedeck zu jedem Sampletick die richtige Position am pos Eingang :idea:
Der pos Eingang akzepziert zwar scheinbar nur "grobe" Millisekunden, aber die Nachkommastellen reichen aus, um ein Samplewort im Sample zielgenau anzufahren (zumindest bis zu einigen Sekunden Länge)!
Desweiteren brauchst du unbedingt einen globalen Zeitmanager. Dafür eignet sich das SongPosition Modul super. Extrahiere dir aus dem 96e Ausgang diverse Zeit-Ticks. Nutze dafür das Modulo Modul.

so denne, viel Spaß beim hämmern, bohren, tackern, schrauben!
MvKeinen
meister
Beiträge: 168
Registriert: 10. August 2006, 14:06
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Re: Tipps für LiveSampler oder LoopStation?

Beitrag von MvKeinen »

dem ist nicht viel hinzuzufügen ....:-)

mir hat bei dem thema das audiotable auch sehr geholfen. für die visuelle kontrolle. du siehst da immer gleich was für audio drin ist und auch den cursor. anfangs ist es leichter das audio aus dem table zu generieren. ich würde aber so schnell wie möglich den speicher in eine audio core zelle verlagern, weil er dort viel besser zu modifizieren ist. ist handlicher und übersichtlicher. Anfangs hatte ich genau das gegenteil gedacht aber sobald man mit core etwas zugange kommt fragt man sich wie man das ganze in primary überhaupt noch überblicken konnte :-)

nehm zum beispiel mal ein audiotable und lade einen drumloop rein.

dann versuch mit der miditastatur bestimmte "slices" aus dem drumloop anfahren zu können. Also midi "c-3" slice 1 "c#-3"; slice 2 und so weiter...

du hast am eventausgang des audiotables die sampledauer in millisekunden. wenn du die durch die gewünschte anzahl von slices teilst hast du die länge eines einzelnen slices. aus diesen daten (samplelänge/midinote) musst du jetzt eine rampe erzeugen die einfach nur die einzelsamples des audiotables hintereinander ausließt. diese audiorampe ist nicht mehr als ein zähler der im takt der audioclock von einem wert bis zu einem anderen wert zählt (immer +1). Anfangs- und endwert werden in diesem beispiel von der midinote bestimmt. hier ist es wichtig der core counter genau zu verstehen denn der zähler der die audiodaten ausließt ist ein soeinem projekt ein zentraler aspekt und wenn du mit dem klarkommst kannst du einiges machen. hier wird entschieden ob zb geloopt wird, ob bei tastaturanschlag nur das einzelne slice gespielt wird oder auch die nachfolgenden (ahängig vom gate), reverse funktion (zähler addiert -1) usw....start- endpunktmodulation ... verrücktes zeuch :-)

so hab ich angefangen... sobald du das in core hast kannst du alles mögliche mit dem material anfangen.

wenn du dranbleibst belohnt reaktor dich irgendwann. :-)
Reaktor Befürworter
Thala
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Re: Tipps für LiveSampler oder LoopStation?

Beitrag von Thala »

hallo. sind Eure looper und kaoss pads fertig geworden? ich wuerde die gern mal ausprobieren. das ist genau meine welt. bei interesse koennte ich auch solche projekte aus reason anbieten. dort habe ich das bereits gebastelt.
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