pan-modulation und artefakte

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Moderator: herw

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helmsklamm
synth gott
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pan-modulation und artefakte

Beitrag von helmsklamm »

per zufall hab ich heute endlich den grund eines störgeräusch-verursacher gefunden, den ich nie für möglich gehalten hätte:

probiert mal folgendes: nehmt ein extrem lowpassiges signal und moduliert händisch oder seqeunzed das pan. das ergebniss: es treten oft sehr unschöne tja, knackser oder "re-trigger" ähnliche fehler auf. ich dachte erst das liegt an den sample-modulas aber: es war das schlichte pan.

jetz hab ich nen smoother hintergeklemmt und die artefacts sind so gut wie weg aber auch gleich nen neues prob:
aufgrund der modul-eigenen zeitverzögerung kommen die stereo-effekte natürlich nur bedingt zum hören. aber erstmal egal, das knacks-eleminiern macht das allemal wett.

trotzdem bleibt die frage, warum das so ist? n ähnliches prob tritt an ungümnstiger stelle nämlich auch beim muten auf: mitten in hohen amplituden gemuted und du hast nen knacksen. erst n ziemlich "langes" smooth sichert einen knackfreien betrieb, aufkosten das es dann kein rhytmisches mute sondern eher n fade out is <- ich kann mich nich erinnern, dergleichen bspw. in live zu haben (auch bei ausgesachaltetem sync). macht NI da generell was falsch?
bitte vor jeder frage erstmal überprüfen, ob das kapitel "mein erster synth" S. 76 im hnadbuch, schon gelesen wurde.
magneton
synth doctor
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Beitrag von magneton »

die reaktor module sind weitestgehend ja basis module, und die rafinesse liegt in der kombination der module, da die dinge meist nicht so einfach sind wie sie scheinen.
wenn eine sinuswelle abrupt gemutet wird, ist es keine sinuswelle mehr, sondern eine signalspitze, die sich bemerkbar macht; bei einem LP-signal ist es ähnlich; ebenso bei hohen amplituden; da ist dann das letzte signal im ungünstigsten fall ein 1-sample signal mit maximaler amplitude, und das hört man schon.
eine performance orientierte software wie ableton live benutzt sicherlich bei einem mute-taster keinen einfachen ein/aus-schalter, sondern ich kann mir vorstellen, dass eine kurze decay-envelope zum einsatz kommt. NI ist da kein vorwurf zu machen, das liegt in der natur der sache.

bei den pan-artefakten hilft es meist einen eventsmoother hinter den pan regler zu setzen (20-100 ms).
aber als faustregel gilt: je mehr sich das signal einer reinen sinuswelle nähert, desto deutlicher sind die knackser.
helmsklamm
synth gott
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Beitrag von helmsklamm »

jup, den smoother hatte ich ja schon erfolgreich eingebastelt.

leider bleiben immer noch n paar situationen wo´s knackt (unsauber geschnittene samples als vermeidbares bsp, z bsp.) so die generelle frage: sind diese knackser nich absolut freqeunzspezifisch (also für mich klingt dat allet gleich) - könnte man nich demzu nen estremst steilflankiges filter bauen, das diese freqeunz komplet unterdrückt?
bitte vor jeder frage erstmal überprüfen, ob das kapitel "mein erster synth" S. 76 im hnadbuch, schon gelesen wurde.
CORE
preset user
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Beitrag von CORE »

Nö, dat geht nicht. Knackser dieser Art sind breitbandig, das heißt auf allen Frequenzen gleichzeitig vertreten. Vgl. Dirac-Stoß bzw. Dirac-Step ...

Mit Filtern ist dem nicht beizukommen. Da muß man an die Wurzel des Übels und je nach Problemstellung eine individuelle Lösung bauen.

Übrigens kannst Du die Reaktionszeit der Knöpfe beim Smoothing dadurch verbessern, dass Du steilflankige Filter verwendest und die Cutofffrequenz dem entsprechend höher ansetzt.
helmsklamm
synth gott
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Beitrag von helmsklamm »

schade das es den "mach schöner button" nich gibt.

tja, die wurzel des übels bin ich leider überfordert: beim "re"trigger eines samples kann es eben (abhängig nach postion im sample beim erneuten triggern - hohe amplitude oder eher leise) zu knacksern kommen. das liegt wohl in der natur der sache - jedenfalls haben selbst die Ni-lib sampler da keine lösung.

wie meinst du das mit dem filter und em smoother? ich hab n event-smoother hinter dem pan.

btw: ab und an sieht man macros, wo n 1pole-filter als event-steuerung benutzt wird (anastatt direkt den knob rein, ertsnoch n filter dazwischen). was is die idee dahinter? wirds dadurch "smoother"?
bitte vor jeder frage erstmal überprüfen, ob das kapitel "mein erster synth" S. 76 im hnadbuch, schon gelesen wurde.
CORE
preset user
Beiträge: 7
Registriert: 23. Mai 2006, 10:23

Beitrag von CORE »

Na logisch wirds smoother. Das ist ja der Sinn. Wenn Du einen Knob direkt mit einem Parameter verbindest, änderst Du diesen Parameter mit der Knobbewegung ruckartig, es entsteht eine Treppenfunktion. Mit eine Filter nimmst Du die hochfrequenten Anteile dieser Funktion raus, was dazu fürt, das sich das Signal "weicher" verhält und Signalanteile, die ein Knachsen hörbar werden lassen, rausgefiltert sind. Das "Knacksen" findet dann nur noch in tieferen Frequenzen statt, was meistens kaum hörbar ist. Der Filter sollte steilflankig sein, wenn es besonders wichtig ist, die Reaktionszeit des Parameters auf Werteänderungen am Knob niedrig zu halten, bei gleichzeitig hohem Grad an Glättung.
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