Coole Drums

Diskussionsforum für Fragen zur Struktur und Implementation in REAKTOR, auch DSP, Literatur und begleitende Software

Moderator: herw

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KlangRaum
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Re: Coole Drums

Beitrag von KlangRaum »

fweth hat geschrieben:Handelt es sich also bei Frequenzversatz tatsächlich um eine dritte Methode der Frequenzmodulation?
Nein, das ist eher ein Fehlereffekt bei FM, der bei digitalen Simulationen ebenso auftritt wie Analogen: Bei einer Selbstrückkopplung verzieht sich die Tonhöhe, wenn man den Modulationshub öffnet -es bildet sich ein „DC-Offset“.
(siehe Screenshot)

Bei echten Analogen reicht ein Entkopplungskondensator vor dem Modulationseingang, bei Reaktor muss man ein HP-Filter vorschalten.

Bei digitalen Systemen hat sich daher PM durchgesetzt, da es einfacher zu realisieren ist und diesen Effekt nicht kennt.

Ich hab das hier schonmal beschrieben, suche Posting/Thread jetzt aber nicht raus… kommt später.
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fweth
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Re: Coole Drums

Beitrag von fweth »

Hm...was gibt es eigentlich für Methoden, mehrere Filter untereinander zu verschränken? So dass sich interessante Ergebnisse ergeben? Und wie beschaltet man eigentlich gängigerweise den FM Eingang von Filtern?

Gruß
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KlangRaum
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Re: Coole Drums

Beitrag von KlangRaum »

Was verstehst unter „verschränken" ???

An den FM-Eingang kannst Du jedes beliebige Audiosignal dranbasteln…
………(Meditationspause)…… ::kaffee::
Du musst nur den Signal-Hub entsprechend verstärken: zb bei einem Microfon-Signal mit einem Bereich von ca. -1…+1 multiplikation mit ca. 4000…
( Kennst Du noch den Aufbau eines alten Korg-MS20? )
Manchmal entstehen damit total kranke Sounds. Da ist der Phantasie keine Grenze gesetzt. ::kaffee::
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fweth
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Re: Coole Drums

Beitrag von fweth »

Stimmt, ich hab mich unklar ausgedrückt. Naja, ich meine, der Sound bzw. das Verfremdungspotential von einem einzelnen Filter ist ja jetzt nicht so überragend hoch, und ich dachte, um so interessante Filtersounds zu generieren, wie mit einer analogen Filterbank, bräuchte man eventuell mehrere einzelne Filter. Nun fragte ich mich, auf welche Arten und Weisen man die so verschalten kann. Am banalsten wäre natürlich, man schaltet sie in einer Reihe oder man schaltet sie paralell und addiert die Ausgangswerte oder man schaltet sie paralell und multipliziert die Ausgangswerte.

Aber was gibt es noch so für gängige, etwas komplexere Verschaltungsmethoden? Wie kommt man an so interessante Resonanzgeräusche, wo man aus einer Grundfrequenz oder einem Impuls schon total arge Sounds erzeugen kann?

Einmal habe ich zB. 4 Filter so verschaltet, dass immer zwei in einer Reihe standen, und die Ausgänge der beiden letzten Filter habe ich addiert. Nun bekamen immer jeweils der 1. Filter von einer Reihe und der 2. Filter von der anderen Reihe die selben Steuersignale (Cutoff, Reso). Das hat mir schon ganz gut gefallen, so diese Richtung.

Wie ich nach dem FM Eingang gefragt habe, wollte ich auch wissen, wie der in gängigen Strukturen beschaltet wird. Kommt da eher ein Osc dran oder eine Feedbackschleife vom Filterausgang weg oder der Ausgang von einem anderen Filter?

Gruß
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KlangRaum
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Re: Coole Drums

Beitrag von KlangRaum »

fweth hat geschrieben: Aber was gibt es noch so für gängige, etwas komplexere Verschaltungsmethoden? Wie kommt man an so interessante Resonanzgeräusche, wo man aus einer Grundfrequenz oder einem Impuls schon total arge Sounds erzeugen kann?
Wie wärs zum Bleistift mit Resonanzmodulation… in Kombination mit Filter-FM:?:
…Nimm das zu filternde Audiosignal und leite es durch eine jeweils eigene Kennlinienadaptierung in den Reso- und FM-Eingang. Bei einem Sägezahn (als einleuchtendes Beispiel) kannst Du damit den Resonanzanteil und dessen Frequenz auf der Wave-Rampe beliebig verschieben, bis Dir die Ohren davonlaufen… Das gibt fette bis schräge, verzerrte Sounds.

......…………....….…......…….…

Kleiner Kommentar am Rande: ::kaffee:: Du denkst vielleicht nur noch nicht durchgeknallt genug, um auf so schräge Ideen zu kommen
…Das kommt aber noch… Ick schwörs Dir… :mrgreen:
…oder eine Feedbackschleife vom Filterausgang…
Resonanz entsteht vereinfacht geagt durch eine filterinterne Rückkopplung…
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fweth
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Re: Coole Drums

Beitrag von fweth »

Hmm..tut mir leid, aber ich hab da wieder Probleme mit dem Vokabular. Was bedeutet Kennlinienadaptierung? Und was meinst du in diesem Fall mit der Wave-Rampe?
KlangRaum hat geschrieben:Resonanz entsteht vereinfacht geagt durch eine filterinterne Rückkopplung…
Ah, das finde ich interessant. Aber wenn ich einfach nur eine Feedbackschleife vom Filterausgang in den Reso-Eingang lege, und das Signal entsprechend verstärke, klingt das noch nicht nach Resonanz. Naja, dann ist vielleicht noch was anderes im Spiel.

Ich bin über das Forum mal auf ein sehr interessantes PDF über Filter gestoßen. Da sind die prinzipiellen Grundstrukturen von digitalen Filtern behandelt, allerdings geht es dabei eigentlich immer um Lowpass Filter, und es wird nichts von Resonanz erwähnt. Das bestätigte meinen Verdacht, dass der Lowpass sozusagen der Grundfilter ist, und alle anderen Typen von ihm abgeleitet werden. Der Highpass wäre nach meiner Intuition im Prinzip nur Eingangssignal minus Lowpass. Aber wie dann der Bandpass abgeleitet wird, kann ich mir nicht so recht erklären. Notch müsste dann wiederum Eingangssignal minus Bandpass sein. Aber stimmt es im Prinzip, dass der Kern eines jeden Filters ein Lowpass ist?

Damn, das geht jetzt schon weit über das ursprünglich Threadthema hinaus...

Danke
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KlangRaum
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Re: Coole Drums

Beitrag von KlangRaum »

fweth hat geschrieben: Damn, das geht jetzt schon weit über das ursprünglich Threadthema hinaus...
Ich denke mal, in so nem kleinen Forum wie HIER spielt das keine besondere Rolle.... der einzige Haken wäre, das man später evtl die eine oder andere Diskussion nimmer findet.

Was ist eine Kennlinie :?:

Du kennst doch sicher aus der Schule noch das Thema Funktionen? Zb: y=x…… y=mx+b…… y=sin(x)…… etcetcetcetc………………
Ein Modul, das ein beliebiges Signal auf diese Art&Weise verändert, hat somit eine KENNLINIE. Es gibt lineare, logaritmische, expontielle und viele andere Kennlinientypen. Die Umrechnung von F nach P ist quasi eine Kennlinienadaptierung (Anpassung…)
Eine Table ermöglicht zB eine Veränderung der Kennlinie, indem die Funktion durch Stützpunkte beschrieben wird, in vereinfachter Form machen das auch zB. die Shaper 1B,2B,3B, Parabolic, Cubic und einige andere.

Ab hier gehts nahtlos über in Mathe, Physik und Elektronik über. Staubtrockenes Zeug.
Aber stimmt es im Prinzip, dass der Kern eines jeden Filters ein Lowpass ist?
Nicht unbedingt… (geht jezze ins Thema Operationsverstärker… Integrator… Differentiator…)
Absolut staubtrockenes Zeug.Da brauchste ein paar Bier dazu :mrgreen:
Ich gema schnell an die nächste Tanke.... bis später, dann filtern wir weiter… 8)
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Re: Coole Drums

Beitrag von fweth »

Danke, das Prinzip der Kennlinie leuchtet mir völlig ein, ich habe auch schon mal genau über das nachgedacht, aber ich kannte das Wort noch nicht.
KlangRaum hat geschrieben:Ab hier gehts nahtlos über in Mathe, Physik und Elektronik über. Staubtrockenes Zeug.
Ich weiß nicht wie es Dir geht, aber ich finde Mathe zum Teil sehr spannend, also so Sachen wie Funktionen verschrecken mich auf jeden Fall noch lange nicht ;)

OK, kurz zu Deinem Beispiel
KlangRaum hat geschrieben:Nimm das zu filternde Audiosignal und leite es durch eine jeweils eigene Kennlinienadaptierung in den Reso- und FM-Eingang.
Ja, jetzt ist das schon einleuchtendet. Aber welche Kennlinienadaptierungen soll ich da verwenden? Für den FM Eingang wahrscheinlich einfach das Signal verstärken, also mit einem hohen Wert multiplizieren. Bei dem Resoeingang sollte ich auf einen Bereich von 0 bis 1 kommen, hm, wie wärs einfach mit |x|? Oder 0.5x+0.5? Und was meintest Du genau mit dem Verschieben auf der Wave-Rampe? Soll ich die Steuersignale noch durch Shaper oder Saturator modulieren?
KlangRaum hat geschrieben:Kennst Du noch den Aufbau eines alten Korg-MS20?
Nee, da bin ich zu jung ;) was gibts bei dem zu sehen?

Gruß
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herw
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Re: Coole Drums

Beitrag von herw »

fweth hat geschrieben:[...]
KlangRaum hat geschrieben:Kennst Du noch den Aufbau eines alten Korg-MS20?
Nee, da bin ich zu jung ;) was gibts bei dem zu sehen?

Gruß
ich denke klangraum meint das patch panel:
http://commons.wikimedia.org/wiki/Image ... uselang=de

ciao herw
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KlangRaum
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Re: Coole Drums

Beitrag von KlangRaum »

herw hat geschrieben:ich denke klangraum meint das patch panel:
http://commons.wikimedia.org/wiki/Image ... uselang=de
YEP… dieses und mehr… also auch den gesamten Signalweg und sein Verhalten.
Da konnte man relativ einfach ein Micro dranhängen und das Signal verwursteln
fweth hat geschrieben:Ja, jetzt ist das schon einleuchtendet. Aber welche Kennlinienadaptierungen soll ich da verwenden
…ich glaub, da mach ich mal am besten ein kleines Demo, wenn ich in den kommenden Tagen wieder Zeit hab.
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