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Reaktor als Midi-Plugin (hohe Latenz/Jitter)

Verfasst: 7. Juli 2013, 15:29
von Eventmanager
Also als Audioplug in Live sind ja beide timingtechnisch vorbildlich: Wenn ich einen Reaktor-Step-SQ Ensemble als Audio resample ist alles in der resultierenden Audiospur EXAKT auf Punkt. Ich kann da weit hineinzoomen, alle "Events" in der Audiodatei sitzen hochpräzisse auf iheren Stepper-Gegenparts.

Ganz anders jedoch, wenn ich denselben Stepper (gleiche Clock, gleiche Signalkette) nur eben als letztes Glied das Note-Out Modul zu einem anderen Live-VST geroutet, schicke. Das ist ungefähr so präzisse wie ein rostiges Schwert in der Augenchirugie. Es jittert, versetzt, verschluckt sich... Es ist leider kein statischer Latenz-Versatz, sondern relativ random, (bei moderater Latenz von 200 Samples und 120BPM) von ner tausendstel Note zu früh, bis zur 32tel zu spät... , mal hick, mal hack, mal kack.
Bei extremer Latenz (halbe Sekunde) und 1000BPM, schwanken die Steps, wie 11jährige Ministranten nachdem sie heimlich den Mess-Becher leerten.
Bei sehr geringer Latenz (14 Samples; < 1ms) und 20BPM Host-Tempo ist das schon NAHEZU perfekt, die ersten Schwanken sind bei Zooms jenseits der 16TAUSENDstel festzustellen.

Bei sehr geringer Latenz steigt aber auch die Rechnerlast exorbitant, ganz abgesehen davon das Vor-versetzte Noten am Loopanfang nicht registriert werden, was auch das nicht wirklich befriedigend macht.
Es gibt andere Midi-Plugs, die dieses Problem nicht haben, keine Ahnung wie die intern mit dem Host kommunizieren (Latenz-ausgleichen), aber diese bleben selbst bei hoher Latenz präzisse.

Es liegt höchstwahrscheinlich auch nicht am Midi-Out-Modul, denn wenn ich einen Akkord auswerfe sind alle Noten "vertikal" präzisse, sie sind als Block um den gleichen Betrag vom gewünschten Rasterpunkt verschoben.
Wie gesagt, reine Latenz wäre nicht so tragisch, da statisch, cmd+A und die 1 begradigt, fertig. Aber dieses Jitter ist ne echte Seuche.

Seltsam und ärgerlich. Weiss da jemand Abhilfe? Oder zumindest Infos über diese Thema?

Re: Reaktor als Midi-Plugin (hohe Latenz/Jitter)

Verfasst: 13. Juli 2013, 01:24
von Quietschboy
keine ahnung was du meinst. wer stept midi wohin? welches plug läuft aus dem ruder?

Re: Reaktor als Midi-Plugin (hohe Latenz/Jitter)

Verfasst: 13. Juli 2013, 08:32
von Eventmanager
Ich meinte: Reaktor sitzt als MIdi-FX in einer Spur (bspw. als Arpeggiator). Es gibt keinen Sound aus, wird selbst von nem Host-Midi-Clip (Region, Container oder wie auch immer die Teile im Host heissen) mit Akkorden gefüttert, zerlegt diese INTERN in Arpeggios (über interne Step-SQs) und gibt diese Arpeggios (via Note-Out-Modul) nun als Midi-Noten an eine andere Host-Spur weiter. Diese lässt sich recorden, so das man schlussendlich (in hohen Zoomstufen) schön sehen kann wo die Noten tatsächlich gelandet sind.
Die Landungspunkte sind leider nicht die anvisierten Beat- oder Gridpunkte, sondern idR ein Stück weit zu früh oder zu spät. Dieses zu früh oder zu spät unterliegt keinen Regeln sondern variiert (Jitter eben). Je höher die Audiolatenz, desto weiter befinden sich die Noten vom eigentlichen Gridpunkt entfernt. Bei hohen Latenzen (50ms) kann das schon mal zu 32tel Noten-Versatz führen, bei niedrigen Latenzen (10ms) liegen sie idR nicht weiter als ne 500tel Note daneben und bei sehr niedrigen Latenzen (1ms) ist es sogar nur ne 10-K-tel Note Versatz.
Wie gesagt, das ist kein statischer Versatz, sondern mal zu früh, mal zu spät, mal mehr, mal weniger - Jitter.
Ich habe das mit den verschiedensten Arpeggiatoren (Clocks) aus der Lib (und verscheidenne VSTi in den Empfangsspuren) probiert - überall dasgleiche Bild: Je höher die Latenz (und Host-BPM) umso mehr (und größerer) Jitter.

Gibt man via diverse Stepper und diverse Note-Out-Module mehrere Events gleichzeitig aus (Akkorde), treffen diese auch vertikal gleichzeitig ein. Alle um den gleichen Betrag horizontal vom Rasterpunkt weg-gejittert. Es liegt also nicht am Note-Out-Modul, es scheint das Vernbindungsprotokoll zwischen Reaktor und dem Host zu sein, das so "zufällig" taktet.

Test: Nimm Spiral, route den zu nem VSTi deiner Wahl, setz in Spiral die Quantization auf 1/4, Objekte auf bspw. 8 und tape den Output. Bei 20ms Latenz und 150BPM werden die getapten Noten bis zu ner 64tel vom anvisierten 1/4tel Grid daneben liegen. Alle gleichzeitigen Objekte (vertikale Noten) um den gleichen Betrag versetzt. Falls du der Struktur von Spiral nicht traust, teste einen anderen "Arpepigiator". Du wisrt überall das gleiche festellen.

Re: Reaktor als Midi-Plugin (hohe Latenz/Jitter)

Verfasst: 14. Juli 2013, 19:22
von Quietschboy
Bei Midi über Kabel sollte ein Jitter nicht verwundern. Dieser liegt innerhalb 1 bis 3 ms bei Standard Windows Treiber, wenn ich richtig informiert bin. Aber ein solcher Versatz innerhalb einer Daw ist schon seltsam. Vorallem daß der Versatz scheinbar linear zur Puffergröße steigt. Ich würde auch sagen, daß es sich um ein Problem in der Verbindung von VSTi zu Daw handelt. Also eher ein Daw Problem.
Hast du schon mal ein anderes Midi PlugIn probiert? Also nicht Reaktor. Wenn es dann nicht mehr auftaucht liegt es ja vielleicht doch an Reaktor's Midi Implementation.

Re: Reaktor als Midi-Plugin (hohe Latenz/Jitter)

Verfasst: 14. Juli 2013, 19:41
von Quietschboy
Da fällt mir noch was ein:
Es kann natürlich sein, daß eine zusätzliche Latenz auftritt, wenn du Audio von Vsti über Daw zu Vsti weiterreichst. Allerdings ist dabei der Versatz konstant. In den Latenzeinstellungen von Live kann man ja separat eine Puffergröße für die PlugIns angeben. Das dürfte wohl auch für Midi gelten ( da es sich bei Reaktor ja um ein Audio PlgIn handelt). Je nachdem, was du gemessen hast könnte es evtl. damit zusammenhängen.
Ich würde in der Midiempfangsspur mal KEIN Vsti reinsetzen, sondern die aufgenommenen Midi Noten direkt vergleichen. Damit schließt du schonmal eine Fehlerquelle aus.

Re: Reaktor als Midi-Plugin (hohe Latenz/Jitter)

Verfasst: 16. Juli 2013, 10:15
von Eventmanager
Danke, aber das hatte ich natürlich auch gleich getestet.
In Live gibt es gewissermassen keine interne!!! Audio-Latenz, das wird alles sauber kompensiert.
Wie gesagt, Audio-Latenz, bei Midi siehts halt leider anders aus.