endlich ist der Sequenzer fertig
mal nebenbei schafft sich ein solches Zwischenprojekt nicht, zumal ich ja noch gar keine Erfahrung mit Sequenzern hatte.
Die gesamte Struktur der Applikation ist komplexer als die anderer Container:
sequenzer 5.jpg
Auffällig ist, dass es zweimal das Makro
n trg gibt, einmal polyphon und einmal monophon.
Der Grund ist der, dass ich für die Anzeige des jeweils aktiven Steps die Werte an die „Lampen” (multipictures) monophon übergeben muss. Dies geschieht wieder durch einen Eventbus. Diesen hatte ich zunächst in die polyphone Struktur eingebaut. Das brachte aber erhebliche Schwierigkeiten mit sich. Sicherlich kann man das auch lösen, doch habe ich mich auf der sicheren Seite gefühlt, wenn ich eine eigene Struktur entwerfe. Wenn es mal ein
fromVoice und ein toVoice-Module in Core geben sollte, werde ich das sicherlich ändern. Da es sich ja alles nur um Eventsignale handelt, verliere ich dadurch keinen CPU-Verbrauch, gewinne dafür aber Übersicht.
Das Smooth-Modul musste ich von der Hauptstruktur trennen, da der Core-smoother natürlich eine Audiotaktung verlangt.
Das Innere des Makros
n trg sieht beeindruckend aber doch übersichtlich aus.
Letztlich handelt es sich ja nur um Router, die pro Step einen bestimmten Wert zu übergeben haben.
sequenzer 6.jpg
Nun was kann dieses erste kleine Sequenzermodul:
Es empfängt von außen eine Clock (on und off), die daraus gate- bzw. trigger-Signale formt. Es gibt dafür vier Ausgänge: pitch (Tonhöhensteuerung), zwei Triggerausgänge und einen Gateausgang.
Die Triggerausgänge kann man sowohl für Filtersteuerung oder Lautstärkeregelung (decay oder amplifier) nutzen, das Gatesignal zur Ansteuerung eines Hüllkurvengenerators ADSR. Das ist die Basisanwendung.
Da es sich ja um ein modulares System handelt, kann man natürlich auch alles andere damit nach Belieben verbiegen.
Einzelne Steps lassen sich deaktivieren, so dass man nicht nur ein gleichförmiges „Gedudel” bekommt.
Der Pitchausgang besitzt zwei Varianten: zum einen kann man die Stimmen mit
detune etwas aus der reinen Stimmung nehmen, das dient vor allem zum „Anfetten” von monophonen Pitchsignalen. Zusätzlich kann man die Tonhöhen auch durch
glide weich ineinander übergehen lassen. Der Sequenzer singt also auch noch.
Von außen lässt sich die Tonhöhe transponieren und das Ganze kann selbstverständlich auch polyphon eingesetzt werden.
Ich bin sehr zufrieden.
Der Struktur kann man unschwer entnehmen, dass sie erweiterbar ist.
Die Stepzahl auf 16 oder 24 zu erhöhen, ist nur eine Sache der Geduld und in einer Stunde zu erledigen. Das mache ich demnächst, da ich jetzt natürlich auch mal etwas einfachere und andere Container entwickeln möchte (Effekte, LFOs, Mixer z.B.) damit ich ein erstes großes Ensemble zum Testen vervollständige.
Der Sequenzer wird sicherlich in Zukunft durch einige mathematische Spielereien ergänzt.
Am Wochenende werde ich zwei Sequenzer in ein 3er-Rack einbauen und es mit mehreren Oszillatoren parallel ausprobieren. Gerald (krümelmonster) hat sich den Sequenzer am letzten Wochenende mal live angehört und war zufrieden („klingt schon ganz gut”), wobei man wissen muss, dass Gerald schon Ansprüche stellt.
ciao herw