der MODULAR

Hier soll es ausschließlich um Arbeiten zu neuen und alten Ensembles gehen.

Moderator: herw

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herw
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Re: MODULE (4/5)

Beitrag von herw »

herw hat geschrieben:MODULE (4/5)

Testphasen sind nervig aber leider unbedingt notwendig.... Da ich ja die Anzahl automatisch ermitteln lasse, ist dies eine "gefährliche" Schnittstelle. Letztlich habe ich mich entschieden, die OFF-Position zu deaktivieren, dafür eine zusätzliche Quelle einzuführen (Konstante 0) und diese als die erste Schalterposition zu deklarieren. Damit ist ein für alle Mal (hoffentlich) die Umschaltung in der Struktur festgelegt. Seit dem klappt es auch eindeutig und sicher...
Natürlich habe ich diese Entscheidung wieder über Bord geworfen! Es muss ENABLE SWITCH OFF aktiviert sein, sonst ist die Idee ja futsch!
Alles klappte perfekt, doch habe ich eins nicht beachtet: eine Verbindung zu einer Konstanten 0 ist kein Abbruch der Verbindung, d.h alle "deaktivierten" Module arbeiten ja mit diesem Wert weiter und sind trotzdem weiter aktiviert. Ich möchte aber mit den Receive-Schaltern richtig die Verbindung kappen, so dass unbenutzte Moduke auch wirklich abgeschaltet sind und die CPU-Belastung dadurch herabgesenkt wird. ARRGGGH
Diese virtuellen Jabel sind trotz zweijähriger Erfahrung immer noch voller Tücken. Ich habe das ganze zur Sicherheit an einem Mini-Ensemble getestet und dann hoffentlich jetzt in den Griff bekommen. Nun werden die abgetrennten Module auch wirklich deaktiviert.
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Re: MODULE (4/5)

Beitrag von herw »

Ein eher harmloses Modul (SCA = signal controlled amplifier) ist bei der Konzeption des MODULAR MINI 1 nicht von Pappe. Ich habe den Ehrgeiz, die Module so zu gestalten, dass ich auf demselben Platzangebot möglichst viele Module unterbringe. Dabei gilt es, die grundsätzliche Funktion eines SCAs auszuprobieren.
Eine große Hilfe hierfür sind die ausführlichen Beschreibungen des Hardwaresystems von Doepfer. Dort finde ich viele Anregungen über Funktion und sinnvolle Anordnung von Panelelementen.
Ich gebe hier einmal beispielhaft das entsprechende Modul an:
A-130/131 Voltage Controlled Amplifiers
In der Hardware-Welt ist das entsprechende Modul das VCA (voltage controlled amplifier).
Dort werden zwei Modulationseingänge angegeben. Einer davon kann mit dem Gain-Regler angehoben werden (negative Werte rutschen damit in den positiven Bereich (siehe Doepfer-Anleitung)). Dies ist auch Vorbild in der bisherigen Version des MM1. Wenn ich den Platzbedarf eingrenzen will, so muss ich einen Modulationseingang kippen.
Dann fehlt aber die wichtige Möglichkeit, auch sinnvoll einen LFO zur Steuerung zu benutzen und diesen mit einem Gain-Regler korrekt einzubinden.
Nun, ich habe mich entschieden, zwei sehr einfache SCAs in einem Modul zu vereinen und einen zusätzlichen SCA mit Gain-Korrektur zu spendieren. Durch geschicktes Arrangement der Panelelemente kann ich erreichen, dass ich auf dem Platz eines bisherigen SCAs nun drei unterbringe!
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Midifizierung von MausAreas

Beitrag von herw »

Bei der Gestaltung des SCA-Moduls fiel mir eine Möglichkeit ein, wie man die MausAreas doch noch midifizieren könnte: ich erstelle eine A und B-Ansicht, wobei ich in der B-Ansicht (für MidiLearn) die MausAreas durch Regler mit demselben Skin unterlege, wie die MausAreas in der A-Ansicht. Diese kann man midifizieren. Wenn ich die nun ankommenden Mididaten mit denen der MausArea der A-Ansicht verbinde, sollte dies doch eine vorgetäuschte aber funktionierende Midifizierbarkeit des MausAreas sein :-)
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Beitrag von toxonic »

jep, ich hab mir mal eine morphing engine gebastelt, die vom prinzip her wie die in vectory funktioniert, wobei ich auch das preset-wahl-/bank-wahl-mousearea und den morphing-fader auf diese art und weise midifiziert habe.... wenn ich recht verstanden habe, was du meinst.... bei dem preset wähler hatte ich aufgrund der 2 dimenstionalen werteverteilung ziemliche probleme und hab da ein gaaanz furchtbares macro gebaut, welches controllerwerte in x/y-werte umrechnet.... wenn da jemand eine elegante lösung kennt, bitte ich um tips.... mathe war noch nie mein ding und das geht bestimmt wesentlich simpler...
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Beitrag von herw »

toxonic hat geschrieben:jep, ich hab mir mal eine morphing engine gebastelt, die vom prinzip her wie die in vectory funktioniert, wobei ich auch das preset-wahl-/bank-wahl-mousearea und den morphing-fader auf diese art und weise midifiziert habe.... wenn ich recht verstanden habe, was du meinst.... bei dem preset wähler hatte ich aufgrund der 2 dimenstionalen werteverteilung ziemliche probleme und hab da ein gaaanz furchtbares macro gebaut, welches controllerwerte in x/y-werte umrechnet.... wenn da jemand eine elegante lösung kennt, bitte ich um tips.... mathe war noch nie mein ding und das geht bestimmt wesentlich simpler...
ja, das interessiert mich - poste das doch bitte einmal; am besten Du wählst dafür die Rubrik REAKTOR (kreativ)!

ciao herw
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Beitrag von toxonic »

oops.... strange, habe eigentlich die gezippte morphing engine gestern als attachment angehängt.... komisch! also gleich in kreativ....
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Beitrag von herw »

toxonic hat geschrieben:oops.... strange, habe eigentlich die gezippte morphing engine gestern als attachment angehängt.... komisch! also gleich in kreativ....
hab ich gar nicht drauf geachtet - sorry
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MODULE (7)

Beitrag von herw »

AM-02 (AM = Amplifier)

Zwei Signal-gesteuerte Verstärker in einem Modul; an den Ausgängen erkennt man, dass dies ein Modul am Ende einer Signalkette sein soll bevor es in die Effektlinie und zur Audiokarte geht.
Dies ist ganz praktisch, da man dies Modul auch gleichzeitig als Panoramamixer benutzen kann.
Die Verstärker sind linear, lassen sich also auch für Kontroller-Signale verwenden. Eine exponentielle Verstärkung ist hier nicht sinnvoll, da die erwarteten Hüllkurven schon einen exponentiellen Verlauf haben.
Die Modulationseingänge erwarten ein positives Signal, also hauptsächlich Hüllkurven. Negative Werte werden auf Null geklippt.
Da dieses Modul sehr schmal angelegt ist werde ich ein zweites Verstärkermodul noch davor setzen, das auch negative Modulationssignale verarbeiten kann, hauptsächlich für LFOs gedacht.
AM-02 Modulbeschreibung.gif
Der MODULAR wächst. Bei der Einpassung in das gesamte Ensemble gab es keinen nennenswerten Probleme.
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Re: MODULE (8)

Beitrag von herw »

EN-02 (EN = Envelope Generator)

D-SCADSR : signal controlled ADSR mit vorschaltbarem delay

der zweite Hüllkurven-Generator
EN-02.gif
im Vergleich zu den oben beschriebenen Modulen eine echte Neuentwicklung für den MODULAR.
Auch in der Hardware-Welt trifft man dieses Modul selten an. Wie der Name schon sagt, ist es durch Signale steuerbar.
Das Modul ist mit seinen neun Reglern schon sehr mächtig ausgestattet.
In der rechten Hälfte erkennen wir den Aufbau des Hüllkurvengenerators EN-01.
Links neben jedem der Regler für attack, decay, sustain und release gibt es einen weiteren Regler und Modulationseingang. Jeder Hüllkurven-Parameter kann durch ein Steuersignal additiv moduliert werden.
Da das Eingangsignal auch negiert werden kann, ist es zum Beispiel möglich, der Hüllkurve sowohl positives wie auch negatives Keytracking mitzugeben.
Als Bonbon habe ich dem Modul noch ein Gate-Delay spendiert, das das GATE-ON Signal bis zu zehn Sekunden verzögert.
Vorbild ist hier das Soundlab der Firma Boehm, das neben den bekannten Orgeln auch mal einen Modular-Synthesizer hergestellt hat.
Sinnvoll ist so etwas nur mit mehreren Hüllkurven, die dann verzögert (meist mit wenigen Millisekunden) erst einsetzt.
Das Modul EN-02 geht allerdings über dessen Möglichkeiten noch hinaus, da die Modulationsquellen in ihrer Stärke einstellbar sind.
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Re: MODULE (8)

Beitrag von herw »

Aus beruflichen Gründen muss ich im Moment eine kleine Schreibpause einlegen. Ich arbeite aber trotzdem nebenher an mehreren Modulen gleichzeitig: SCO-2 eine erweiterte Form des alten Oszillators mit der Möglichkeit der Hard-Synchronistaion; experimentiert habe ich auch mit der Softsynchronisation und zwar nicht mit derjenigen, wie sie NI versteht, sondern Doepfer (exakte Anpassung an Obertöne, gute Eignung für Frequenzmodulation). Dann habe ich mal wieder meinen Trautonium-Oszillator herausgekramt und mit dem Leistungsvermögen des Subharmonischen Oszillators von NI verglichen. NIs Suboszillator zeigt ohne den Sinuszusatz sehr starkes Alaising, für einen Sägezahn nicht akzeptabel. Ich werde das noch weiter testen.
Das neue Filtermodul wird ein Multifilter sein, d.h man kann verschiedene Filtertypen auswählen. Einfache Module, wie der Ringmodulator und das Delay werden wohl keine großen Neuentwicklungen werden.
Ich erstelle die wichtigsten Module zunächst erst mal und werde dann eine passende Zusammenstellung für den MM1, MM2 und vor allem das Mixtur-Trautonium erstellen. Das Mixtur-Trautonium liegt mir sehr am Herzen und soll mit drei Racks herauskommen, sehr wahrscheinlich mit vier Sub-Oszillatoren und die in doppelter Ausfertigung. Geplant sind eigen Filter, Hüllkurven und SCAs für jeden Oszillator, d.h. also insgesamt acht Oszillatoren, Hüllkurven und Verstärker. Ob das auf den drei Racks unterzubringen ist, wird sich zeigen. Sonst muss ich noch ein Rack draufpacken.
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Re: MODULE (9)

Beitrag von herw »

OS-03 (OS = oscillator)

Der Trautonium-Oszillator hat den Funktionstest bestanden. Er besteht aus vier Oszillatoren die phasengleich schwingen.
Trautonium-Test.gif
.
Das bedeutet, dass sie beim Starten durch einen Gatebefehl mit der Phase 0 zeitgleich zu schwingen beginnen.
Der Trautonium-Oszillator ist das Gegenstück zu einem additiven Oszillator mit der natürlichen Obertonreihe. Während bei der natürlichen Obertonreihe die Nebenoszillatoren mit einer ganzzahligen Frequenz zur Grundfrequenz schwingen (die Harmonischen), ist dies beim Trautoniumoszillator genau ein Stammbruch (1/2, 1/3, 1/4, ...) der Grundfrquenz, die so genannten Subharmonien. Sie kommen in der Natur nicht vor, sind also vollständig ein künstlicher Ansatz.
Im Gegensatz zum Subharmonsichen Oszillator aus der REAKTOR Bibliothek, der jeweils Sinustöne erzeugt, basiert der Trautoniumoszillator auf Sägezahnschwingungen. Insofern ist dies eine völlige Neuentwicklung. Neben den Sägezahnschwingungen kann dieser Trautoniumoszillator soger noch die Schwingungsformen Pulse, Dreieck und Sinus erzeugen.
Wahlweise kann ich die Phasensynchronisation auch abstellen, was einen etwas weniger ruhigen Klang ergibt.
Die Anteile der Subharmonischen lassen sich mischen.
Ich habe den Oszillator komplett in Core entwickelt. Das Layout ist erst ein Versuchsaufbau und muss jetzt noch an das übrige Design angepasst werden. Ich werde auch probeweise einen Trautonium-Oszillator mit sechs Subharmischen aufbauen, um zu testen, ob dies interessante neue Klänge ergibt. Sehr charakteristisch ist, dass der Klang insgesamt sehr warm ist.
In der Abbildung sieht man eine Einstellung mit f1=1, f2=2, f3=3, f4=5, d.h der Oszillator 2 schwingt mit der halben Frequenz gegenüber dem Oszillator 1, Oszillator 3 mit einem Drittel und Oszillator 4 mit einem Fünftel der Frequenz f1.
Dies nennt man eine Mixtur. Sie ist hier noch sehr einfach. Bei Subharmonien höherer Ordnung kommen zusätzliche Dissharmonien hinein.
Starten alle vier Oszillatoren bei 0 so ist die gemeinsame Phase nach der 30. Periode (2·3·5=30) wieder erreicht.
Im Gegensatz zu meinem Mixturtrautonium der User-Library ist dieser Oszillator polyphon, d.h. die Phasengleichheit wird für jede Voice sichergestellt.
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Re: MODULE (9)

Beitrag von herw »

herw hat geschrieben:...Das bedeutet, dass sie beim Starten durch einen Gatebefehl mit der Phase 0 zeitgleich zu schwingen beginnen...
das Verständnis dieser Reset-Funktion hat mich sehr viel weitergebracht. Mir ist jetzt mal richtig klar geworden, wie das Wechselspiel zwischen den Schreib-Lese-Befehlen der Core-Speicher funktioniert. Ich staune mal wieder, wie einfach Core die natürliche Denkweise übernimmt. Setzt man die Master-Slave-Bearbeitung der Speicher richtig ein, dann funktioniert es auch wie man es sich ausdenkt. Die Gate-Funktion, die den Oszillator wieder richtig anstößt hat mich zwangsläufig dazu geführt, mich mit der Hard-Synchronisation zu beschäftigen. Das ist ein klanglich unglaublich weites Feld! (Hard-Synchronisation bedeutet, dass ein Masteroszillator einen Slave-Oszillator beim Wechsel von z.B. positiven zu negativen Werten wieder neu antößt. Der Slave-Oszillator übernimmt dabei die Frequenz des Masteroszillators als Grundfrequenz; der Slave-Oszillator gibt seinen Klangcharakter durch seine Schwingungform hinzu. Wenn die Masterfrequenz geringer ist als die des Slave-Oszillators, dann hört man den Beitrag des Slave-Oszillators als Oberfrequenzen. Je nach Frequenzverhältnis ist das Ergebnis mehr oder weniger scharf und grob klingend. Interessant ist dann eine langsame Modulation der Frequenz des Slave-Oszillators, was zu einer starken Andickung und Anreicherung des Grundklangs führt. Der NI-Synthesizer Massive (nicht aus der Reaktor-Library sondern der professionell verkaufte) basiert sicherlich in großen Teilen auf dieser Klangfärbung - sehr sehr interessante Klänge auch im Rohzustand ohne Filterbearbeitungen. Ich konnte mich von einem Testaufbau nicht losreißen und habe die absonderlichsten Variationen ausprobiert. Da liegt großes Potenzial drin und wird in jedem Fall im nächsten Modular verhanden sein. Der „kleine” Oszillator für den MM1 ist fertig (Bild folgt) die anderen beiden für MM2 und M EINS und MODULAR Trautonium müssen nur noch optisch gestaltet werden (Anordnung der Elemente im Panel).

Dann geht es an die Filter.

ciao herw
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Re: MODULE (9)

Beitrag von herw »

Der Trautoniumoszillator ist wirklich spannend.
Ich habe mal drei Mixturen abgebildet. Leider kann ich hier den Klang nicht mit Hilfe eines MP3-files hochladen (ich arbeite daran), aber man erkennt zumindest das Prinzip des Trautoniumoszillators:
TRAUTONIUM 1.gif
Ganz links ist noch das Panel des Oszillators 1 (für den Modular Mini 1). Er ist aber Bestandteil des Trautoniumsoszillators und ist quasi ein virtueller Oszillator aus dessen Schwingung sich die Subharmonischen Oszillatoren ihre jeweilige Schwingungsfreuquenz ableiten.
Rechts daneben sieht man die Teiler. Teiler 1 bedeutet, dass der subharmonische Oszillator mit derselben Frequenz wie der Hauptoszillator schwingt. Im Oszilloskop erkennt man die unteren beiden Oszillatoren, die in Grundschwingung schwingen; dabei ist der dritte Oszillator auf Sägezahn und der vierte auf Rechteck eingestellt. Jeder Oszillator lässt sich unabhängig umschalten. Teiler 2 und 3 (oberen beiden Oszillatoren) bewirken dass die subharmonischen Oszillatoren nur mit halber oder drittel Frequenz schwingen.
Im Bild kann man sehr schön erkennen, dass nach sechs Schwingungen der unteren beiden Oszillatoren der oberste (Teiler 3) nur zwei Schwingungen ausführt und der zweite (Teiler 3) zwei Schwingungen.
Der Klang ist je nach Mischungsverhältnis edel weich manchmal auch hohl.
Wählt man als Schwingungsform bei allen vier Oszillatoren den Sägezahn, dann erhält man das klassische Mixturtrautonium.
Nun habe ich noch ein wenig experimentiert: was passiert, wenn die subharmonischen keine Ganzzahligen Werte haben? Das Ergebnis ist überraschend; es findet eine Hartsynchronisation statt:
TRAUTONIUM 2.gif
Damit es nicht ganz so unübersichtlich wird, habe ich die unteren drei Oszillatoren mit dem Teiler 1 versehen und nur der erste hat den "ungeraden" Teiler 2,2.
Man erkennt sehr deutlich, dass der oberste Oszillator seine Siunsschwingung brav ausführt, jedoch jedes mal wenn er von plus nach minus wechselt, werden die anderen drei in ihrer Phase umgekehrt. Sie haben dann während einer Periode des oberen Oszillators genau 2,2 Perioden durchlaufen. Der oberste Oszillator bestimmt nun die Grundfrequenz, während die unteren drei diese Frequenz übernehmen (sogenannte Hart-Synchronisation; durch ihre Eigenfrequenzen werden jeweils nun Obertöne hinzu gemischt. Den genauen mathematischen Zusammenhang muss ich mir selbst noch mal zurechtlegen.

Ganz kompliziert wird es wenn man die anderen Oszillatoren ebenfalls "verstimmt". Es gibt für alles eine Formel, die nicht so schwer ist, nur habe ich sie noch nicht aufgeschrieben, ist aber mit einfacher Arithmetik zu beschreiben (kleinstes gemeinsames Vielfaches und größter gemeinsamer Teiler etc.).
TRAUTONIUM 3.gif
Man erkennt sehr schön, dass nun der oberste Oszillator ebenfalls synchronisiert wird. Es macht sehr viel Spaß daran herumzuexperimentieren. Da der Klang sich bei der Veränderung des Teilverhältnis relativ weich verändert, kann man natürlich sofort auch an eine Modulation denken; d.h. der Oszillator 4 (Trautonium mit Modulation der Subharmonischen) ist schon in meinem Kopf fertig ;-) .
Der Klang lässt sich als "schnarrend" bezeichnen, ist aber doch eindeutig melodisch spielbar.

ciao herw

PS: langsam wächst bei mir die Spannung, endlich alles in einem gemeinsamen Ensemble zu hören. Ich werde mich sputen müssen.
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Re: MODULE (9)

Beitrag von herw »

Oszillator 1 ist ein einfaches Arbeitstier. Es ist sehr platzsparend gestaltet. Wenn das Ensemble klein ist, wie z.B. MODULAR MINI 1, dann ist es schon nützlich. Auch in größeren Ensembles ist er ein Oszillator, der für viele Zwecke ausreichend ist. Interessant ist, dass er auch als SC-LFO verwendet werden kann:
Oszillator 1.gif
Überblick:
Links finden wir vier Eingänge (hellgraue Quadrate) und einen Ausgang (dunkles Quadrat). Rechts unten drei Ausgänge. Dann noch vier Regler.
Der Ausgang iPitch liefert den interen Pitchwert. Man kann ihn direkt mit dem Eingang pitch verbinden; natürlich kann die Pitchinformation auch sonst woher kommen, aber es ist nützlich, einen nah liegenden internen oft verwendeten Bus (iPitch) zur Verfügung zu haben.
Mit dem Pitch-Regler, kann man die Stimmung des Oszillators in hundertstel Halbtönen verändern. Wenn man genau hinsieht, erkennt man, dass der Regler einen gelben Zeiger besitzt (im Gegensatz zu den anderen Reglern mit blauen Zeigern). Der gelbe Zeiger weist darauf hin, dass es ein Regler mit Feineinstellung ist. Mit linker Maustaste wird in ganzen Halbtonschritten verändert, mit Rechtstaste in 0,01er Schritten. Dabei habe ich die Veränderung so gestaltet, dass auch schnelle Mausbewegung nur um eins erhöhen oder absenken. Die allgemeinen Features der Regler habe ich schon mal weiter oben beschrieben (Defaultwerte aufrufen, Defaultwerte setzen, Umschalten der Anzeige auf numerische Anzeige). Der Wertebereich reicht von -127,00 bis +127,00, was einer Absenkung und Anhebung um jeweils mehr als 10 Oktaven entspricht. Im tiefsten Bereich schwingt der Oszillator mit einer Schwingungdauer von mehr als 2 Minuten!
Den oberen Bereich wird man nicht voll ausnutzen können, da ja die halbe Samplerate eine "natürliche" Grenze setzt.

Der zweite Regler exp. FMsteuert die Stärke der exponentiellen Modulation der Tonhöhe; exponentielle Tonhöhenmodulation bedeutet, dass unabhängig von der gerade anliegenden Oszillatorfrequenz diese mit der Charakteristik der Tonintervalle moduliert wird. Moduliere ich zum Beispiel über den Modulationseingang (Eingang links neben dem Modulationsregler) die Tonhöhe durch einen LFO und stelle den Modulationregler auf 1, dann schwankt die Tonhöhe des Oszillators immer um einen Halbton nach oben oder unten, egal in welcher Tonhöhe man gerade den Oszillator betreibt. Das Modulationsintervall kann auch viel größer gewählt werden und durch negative Werte invertiert werden (Bereich -127,00 bis +127,00). Die exponentielle Modulation ist für die Frequenzmodulation wichtig (Modulation im Audiobereich), da hierbei die Schwingungsverhältnisse erhalten bleiben. Auch hier habe ich einen Feinregler gewählt. Ich habe festgestellt, dass nur kleinste Veränderungen der Modulationsstärke schon große klangliche Veränderungen bringen. Hier können sich die Fans der Yamaha-DX-Reihe und NIs FM-Reihe austoben.

Der dritte Regler pw verändert die Pulsweite der Rechteckschwingung, der vierte pwmdie Modulationsstärke, mit der die Pulsweite über den nebenstehenden Eingang moduliert wird.

Unten links findet man einen Eingang für die Synchronisation. Der umfließende Text sync A ist eigentlich ein Schalter, mit dem man zwischen zwei Synchronisation-Arten umschalten kann. Bei der A-Synchronisation, wird die Phase des Ostzillators auf 0 gesetzt, bei der B-Synchronistaion wird die Inkrementation des Rampenoszillators invertiert, was einer Faltung des Signals entspricht. Die Synchronisation findet immer dann statt, wenn die synchronisierende Schwingung den Übergang von minus nach plus hat. Der Klang der Grundschwingung wird vor allem beim Dreieck und beim Sinus stark obertonhaltig. Beim Sägezahn gibt es den von analogen Synthesizern gewohnten "Biss".
Am Anfang wird es für einige Nutzer verwirrend sein, dass Schalter wie Texte aussehen. Wer das Handbuch dazu nicht liest, ist selbst schuld. Schalter gefielen mir nicht.

Rechts über den drei Ausgängen gibt es auch einen Schalter free /locked. Hier kann man den Oszillator als frei laufend (free) einstellen, der also unabhängig von einem Trigger immer weiter läuft, oder als gebunden (locked) wählen. Dann wird bei jedem Midi-GateOn-Signal der Oszillator bei der Phase 0 gestartet. Die Rücksetzung erfolgt polyphon d.h. mit jedem Miditastendruck und nur für die jeweils aktive Voice. Interessant ist dies auch für den LFO-Bereich. In den alten MODULAR-Ensembles gibt es dies Reset-Funktion bei LFO, sie funktionierte aber nur bei Einstellung im monophonen Betrieb. Dies ist nur einem User aufgefallen.

Rechts unten sind zwei Oszillatorausgänge. Das Modul kann zwei phasengleiche Schwingungen gleichzeitig liefern. Neben den Ausgängen (ihr ahnt es schon) findet man jeweils einen zyklischen Schalter, mit dem man zwischen fünf Schwingungen wählen kann: Sägezahn-ansteigend, Sägezahn-abfallend (wichtig für LFO-Betrieb), Rechteck, Dreieck, Sinus und OFF (um Ressourcen zu sparen).

Der dritte Ausgang liefert die Sägezahnschwingung des Ramposzillators (das Herz des Oszillators), das die jeweilige Phase zur Synchronisation anderer Oszillatoren ausgibt. Um mit Synchronisation arbeiten zu können bedarf es als mindestens zweier solcher Oszillatoren.

Trotz des geringen Platzbedarfs ist der Oszillator doch mit den "kleinen" versteckten Features interssant und mächtig. Die Synchronisationsfähigkeit erweitert die Möglichkeiten gegenüber den alten Oszillatoren beträchtlich.
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Re: MODULE (9)

Beitrag von herw »

Oszillator 1 ist eigentlich eine abgespeckte Form des Oszillators 2:
Oszillator 2.gif
Leicht kann man die Bestandteile des ersten Oszillators wiedererkennen. Zusätzlich hinzugekommen sind die lineare Frequenzmodulation lin. FM und ein Regler für die Synchronisation. Die Pulsweitenmodulation ist auf die linke Seite gerutscht.
Die lineare Freqeunzmodulation verändert die jeweilige Tonhöhe um eine bestimmte Freqeunz unabhängig davon, mit welcher Freqeunz der Oszillator schwingt. Meistens wird dies für einen Vibratoeffekt benutzt. Der zyklische Schalter links daneben kann den Modulationsbereich in Dekaden von 1Hz bis 1000Hz umschalten, so dass auch extreme Modulationen möglich sind.

Der Umschalter für die A- bzw. B-Synchronisation wurde durch einen Regler mit einem Bereich von -1 (B-Synchronisation) über 0 (A-synchronisation) bis +1 ausgestattet. Welche Wirkungen die Zwischenwerte haben, ist nur schwer zu beschreiben, da sie stark davon abhängen, in welchem Bereich der Oszillator schwingt. Interessant sind exponentielle Modulation mit Hilfe eines ADSR-Generators und gleichzeitige Synchronisation. Der Klang verändert sich kontinuierlich, indem zusätzliche Formanten auf- bzw. abgebaut werden. Man muss es hören, um all die Möglichkeiten zu erahnen.

Alle anderen Eigenschaften findet man unter der Beschreibung zum Oszillator 1.
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