Additiver Synthesizer

Anfänger trifft Fortgeschrittene; hier kann man nur ganz einfache Einsteigerfragen stellen

Moderator: herw

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jeezybreezy
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Additiver Synthesizer

Beitrag von jeezybreezy »

Morgen liebe Leute! Ich versuche mich an meinem ersten Reaktor-Synthi. Ich habe mir schon das Manual zugelegt und vieles gelesen, doch jetzt wo ich am bauen bin, wollte ich mal hier im Forum um eure Unterstützung bitten.

Also ich baue einen einfachen Additiven Synthi, der einen Sound reproduzieren soll, den ich per FFT analysiert habe. Ich habe jetzt quasi die Frequenzen des Originals und wollte durch Addition dieser das Original wieder reproduzieren.

Momentan habe ich erstmal 8 Sinus-Oszillatoren erstellt, sie durch einen Mixer, 2 Mutliplier (an 2 Gates angeschlossen), 2 Voice Combiner und an L + R Ausgänge geschickt. Ein Micro Scope am Ende der Kette zeigt mir dann die Welle die erzeugt wird. Dann habe ich die Frequenz-Range der Osc's so eingestellt, dass ich die Werte gut anpassen kann. Wenn ich die Werte eingebe kommt jedoch nicht der Gewünschte Sound raus. Es klingt alles noch iwie zu kantig und spitz.

Vllt sind die Messungen nicht akkurat genug (habe mit Samplitude eine FFT-Analyse gemacht + mit WaveLab Kontrolliert und hat eigentl alles gestimmt)? Vllt muss ich noch Filter, ADSR, oder weitere Effekte dazu schalten? Soll ich den Osc's vllt noch Harmonische Vielfache dazuschalten? Ich dachte selbst ohne Effekte müsste der Sound sich doch wenigstens ähneln, tut er aber nicht.

Ich bin beim rumprobieren auf den Freq-Tracker gestoßen und die Beschreibung hat mich ein wenig an einen FFT-Analyser erinnert. Ich werde mich mal mehr darüber informieren und schauen, ob ich alles nicht auch iwie intern in Reaktor angehen kann.

Freue mich über Feedback + Links zu allem was mir weiterhelfen könnte. Hier ist noch ein Snapshot von dem was ich bisher habe...ist nicht viel aber ich bin noch ein krasser Newb -.-°

Danke
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herw
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Re: Additiver Synthesizer

Beitrag von herw »

Hallo jeezybreezy :willkommen:
ich habe mal die Grafik direkt hier eingebunden; ich hoffe es ist recht so.
Ob ein Sound nur mit vier Schwingungen reproduziert werden kann, kann ich nicht beurteilen, aber bedenke, dass so einfache Sounds wie Sägezahn und Rechteck aus unendlich vielen Obertönen zusammengesetzt werden. Auch Schwingungen mit kleinen Amplituden tragen wesentlich zum Klang bei. Außerdem muss man noch berücksichtigen, dass die additive Synthese auch mit phasenfesten Schwingungen arbeiten muss.
Einen beliebigen Sound mit der additiven Methode nachzuahmen ist sehr schwierig.
Ein Klang entwickelt sich ja nicht über alle Frequenzen gleichmäßig; bedenke wie komplex zum Beispiel ein Bläsersound in der Anblasphase und der Modulations- und auch der Abklingphase klingt.
Eine reine Frequenzanalyse berücksichtigt dies nicht.

ciao herw
jeezybreezy
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Re: Additiver Synthesizer

Beitrag von jeezybreezy »

herw hat geschrieben:Hallo jeezybreezy :willkommen:
ich habe mal die Grafik direkt hier eingebunden; ich hoffe es ist recht so.
Ob ein Sound nur mit vier Schwingungen reproduziert werden kann, kann ich nicht beurteilen, aber bedenke, dass so einfache Sounds wie Sägezahn und Rechteck aus unendlich vielen Obertönen zusammengesetzt werden. Auch Schwingungen mit kleinen Amplituden tragen wesentlich zum Klang bei. Außerdem muss man noch berücksichtigen, dass die additive Synthese auch mit phasenfesten Schwingungen arbeiten muss.
Einen beliebigen Sound mit der additiven Methode nachzuahmen ist sehr schwierig.
Ein Klang entwickelt sich ja nicht über alle Frequenzen gleichmäßig; bedenke wie komplex zum Beispiel ein Bläsersound in der Anblasphase und der Modulations- und auch der Abklingphase klingt.
Eine reine Frequenzanalyse berücksichtigt dies nicht.

ciao herw
hmmm könnte ich das nicht Oberton-Problem so lösen, indem ich die einzelnen Osc-Signale durch einen Oberton-Generator-Schicke? Ich glaube dafür gibts ein Macro, das habe ich beim furious v1.5-synthi gesehen...

ich habe bei der FFT-Analyse mit Samplitude, mir auch die Amplituden der Frequenzen aufgeschrieben. und durch einen Snapshot der Amps und Freqs bekommt man ja auch ungefähr einen Eindruck über den Verlauf der Hüllkurve des Klanges. oder nicht? O.o deshalb wollte ich noch einen Envelope einbauen, weiß aber noch nicht welcher am geeignetesten ist und wo ich den am besten anschließe (dazu lese ich gerade noch paar tutorials...)

hmm das additive synthese mit phasenfesten Schwingungen arbeiten muss wusste ich nicht... was mach ich denn da? es muss doch iwie gehen einen Synthi-Bass-Sound zu reproduzieren... :shock:

danke für dein input herw
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herw
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Re: Additiver Synthesizer

Beitrag von herw »

jeezybreezy hat geschrieben: hmm das additive synthese mit phasenfesten Schwingungen arbeiten muss wusste ich nicht... was mach ich denn da? es muss doch iwie gehen einen Synthi-Bass-Sound zu reproduzieren... :shock:

danke für dein input herw
du musst nicht mit phasenfesten Schwingungen arbeiten, aber falls nicht dann kann der Sound bei jedem neuen Ton variieren.
Einen Basssound zu reproduzieren würde ich „nach Gehör” machen: mit einiger Erfahrung kann man gut heraushören, wie ein Basssound hergestellt wird: in der Regel ist der Grundton tatsächlich meist ein Sinus. Den Obertongehalt kann man besser durch die subtraktive Synhtese herstellen. Dort ergibt sich durch Filter- und Resonanzmodulation das charakteristische „Schmatzen” und Anschlagverhaten. Aber es gibt nicht „die” Methode, Sounderzeugung ist auch Klangforschung.

ciao herw
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Re: Additiver Synthesizer

Beitrag von jeezybreezy »

herw hat geschrieben:du musst nicht mit phasenfesten Schwingungen arbeiten, aber falls nicht dann kann der Sound bei jedem neuen Ton variieren.
Einen Basssound zu reproduzieren würde ich „nach Gehör” machen: mit einiger Erfahrung kann man gut heraushören, wie ein Basssound hergestellt wird: in der Regel ist der Grundton tatsächlich meist ein Sinus. Den Obertongehalt kann man besser durch die subtraktive Synhtese herstellen. Dort ergibt sich durch Filter- und Resonanzmodulation das charakteristische „Schmatzen” und Anschlagverhaten. Aber es gibt nicht „die” Methode, Sounderzeugung ist auch Klangforschung.

ciao herw
naja ich habe mich jetzt leider schon verpflichtet einen additiven synth zu bauen. und es wird auch leider nicht bei einer bass-analyse bleiben, ich muss noch lead + pad damit reproduzieren können.

habe jetzt die fft messungen wiederholt und da waren fehler drin. mir ist außerdem aufgefallen, dass ich die beiden oszillatoren (sine 4x) falsch angewendet habe. denn das sind ja eigentl mutliplizierer oder? so wie ich es jetzt vetstanden habe, ist der „note pitch" für die gespielte Note zuständig und die F1-F4 spielen die Obertöne dieser gespielten Noten! Also muss ich jetzt nur noch einen Weg finden das zu multiplizieren, damit ich mehr als nur 4 Obertöne dazuaddiere. ich werde mich jetzt mal dransetzen und testen wie ich das am besten anstelle. momentan fällt mir nur ein einfach mehrere sine 4x oszillatoren mit dem Note Pitch zu verbinden und den dazugehörigen frequenzen andere Obertöne zu verpassen, aber wenn jemand eine CPU-freundlichere idee hätte wärs super... :D

ich wollte um mehr schmatzen + anschlagverhalten reinzubekommen, dass ende der kette mit einem Filter belasten. an welchem punkt ich dann noch am besten ein adsr, lfo und delay integriere weiß ich noch nicht, da muss ich noch mehr forschen und ausprobieren...

wie mach ich das jetzt am besten um mit phasenfesten schwingungen zu arbeiten? habe darüber noch nichts finden können, aber suche weiter. pointers wären sehr willkommen! :)

danke
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herw
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Re: Additiver Synthesizer

Beitrag von herw »

jeezybreezy hat geschrieben:
wie mach ich das jetzt am besten um mit phasenfesten schwingungen zu arbeiten? habe darüber noch nichts finden können, aber suche weiter. pointers wären sehr willkommen! :)

danke
Wenn es unbedingt Sinusoszillatoren sein sollen, dann kannst Du das Modul Sine Sync benutzen. Den Synchronisationseingang fütterst du mit dem Midigate-Signal. Bei jedem Tastenanschlag wird in der jeweiligen Voice der Schwingungsstartpunkt zurückgesetzt.
Ich habe mal eine Prinzipstruktur zusammengestellt:
Clipboard 1.jpg
Der Pitcheingang wird mit -300 oder einem kleineren Wert verbunden, damit sichergestellt ist, dass der Oszillator bei F=0 auch wirklich nicht mehr schwingt (bzw. seeehhhhr langsam).
Dann werden die Pitchwerte in Frequenzen umgerechnet (P2F-Modul) und entsprechend durch einen Multiplikator f/F die Obertonfrequenzen berechnet.

Ich habe es nicht konkret ausprobiert, aber im Prinzip müsste es so funktionieren.

ciao herw

PS: wenn die Multiplikatoren f/F kleiner als 1 sind, bekommst du (nicht natürliche) Beitöne wie in einem Trautonium. Allerdings werden dort Sägezahnoszillatoren benutzt.
Übrigens ist das Nachschalten eines Filters bei der additiven Synthese eigentlich kontraproduktiv; da ist der Sinn der additiven Synthese hin.
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Re: Additiver Synthesizer

Beitrag von jeezybreezy »

herw hat geschrieben:PS: wenn die Multiplikatoren f/F kleiner als 1 sind, bekommst du (nicht natürliche) Beitöne wie in einem Trautonium. Allerdings werden dort Sägezahnoszillatoren benutzt.
Übrigens ist das Nachschalten eines Filters bei der additiven Synthese eigentlich kontraproduktiv; da ist der Sinn der additiven Synthese hin.
das mit dem f/F multiplikator habe ich noch nicht verstanden...habe mit rechtsklick auf dem port jetzt einen „Mult" gemacht, was für functions muss ich dem jetzt geben, damit er die obertöne ausrechnet? und warum f/F? er muss doch nur die vielfachen der Frequenz wiedergeben können, dann wäre doch ein „grundfrequenz * x-harmonische" besser? sry falls ich zu newb dafür bin... :(

habe gestern noch einiges ausprobiert und kam zu einem besseren resultat als vorher. habe eine sine bank genommen, statt den beiden sine 4x. dort besteht die möglichkeit jeweils 16 Obertöne zu steuern und zusätzlich den pitch der eingangsfrequenz zu ändern. klingt aber immernoch nicht ganz wie das original, aber schon näher dran. habe jetzt envelope, saturator und compressor dazugeschaltet um das weiter zu verzerren, aber erhalte nicht das gewünschte resultat. (wenn ich jedoch einen limiter auf der DAW-spur insertiere, ähnelt es schon eher dem original.) nach eine scope analyse + vergleich, scheint der originalbass noch iwie moduliert zu werden. lfo vllt? werde ich mal als nächstes ausprobieren.

dachte nicht das es so schwer wird den sound mit additiver synthese zu reproduzieren. war in der annahme, dass die fft-analyse mir alle verwendeten frequenzen anzeigen würde, die ich brauche um den sound zu rekonstruieren. allerdings zeigt die fft erst in den höheren frequenzbereichen ab ca.1khz andere frequenzen, die aber so leise sind, dass ich sie ignorieren konnte. mahc ich da iwas falsch mit samplitude, oder geht das nicht so einfach wie ich dachte? gibt es noch eine andere möglichkeit sich dem original mit additiver synthese zu nähern? oder muss ich einfach nur ausprobieren bis ich es habe?

p.s. der sound der mich juckt und den ich additiv nachbauen will, ist der bass-synth von rihanna's S&M.

danke
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Rampensau
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Re: Additiver Synthesizer

Beitrag von Rampensau »

Zunächst muss du bedenken, dass dir die FFT auf ein Soundfile das gesamte angeregte Spektrum wiedergibt. Stelle sicher, dass der zu analysierenden Bereich solo zu hören ist. Anderenfalls hast du die Anteile anderer Instrumente im Ergebnis. Danach musst du berücksichtigen, dass du (wahrscheinlich) keine periodische Wellenform resynthisieren möchtest. Dein Bass-Sound ist anscheinend über die Zeit moduliert. Der Anschlag ist meist transient. Ein KLANG verändert sich über die Zeit. Das heißt auch, die Amplituden und die Frequenzen der enthaltenen Anteile verändern sich über die Zeit.

Wenn dein Sample periodisch sein sollte, schau mal, ob das für dich der richtige Ansatz ist: (Posting #3)
Hier verändern sich die Amplituden nicht über die Zeit. Das gewollte Ergebnis ist eine periodische Wellenform.
http://www.reaktor-forum.de/viewtopic.php?f=9&t=918
Ich werde demnächst hier im Forum an anderer Stelle ausführlicher darauf eingehenm.

Hier musst du bendenken, dass ein Signal i.A. nicht symmetrisch ist. Es ist weder ungerade noch gerade. Es hat sowohl ungerade (Sinus) als auch gerade (Cosinus) Anteile. Für jede Frequenz kann man die Überlagerung dieser beiden Schwingungen darstellen als Betrag und Phase einer sinusförmigen Schwingung. D.h. wenn du nur alle Sinusanteile zusammenaddierst, mit den Amplitudenwerten deiner FFT. Wird die Gestalt des Signals falsch, da du die Phasenverschiebung nicht beachtet hast.


Ist dein Sample aperiodisch, dann bringen dir einzelne Spektralwerte nichts. Die Werte beschreiben m.M.n. (ich kenne weder dein Signal, noch dein Messverfahren, also kann ich nur schätzen) ein Foto, also eine Momentaufnahme des Signals an einer bestimmten Stelle.
Du erzeugst also den bestimmten Klang durch deine additive Synthese nur an dieser Stelle. Was du benötigst, ist der zeitiliche Verlauf der FFT. Also der zeitliche Verlauf aller Amplituden und Phasenwinkeln (alternativ die Amplituden aller Cosinus- und Sinusanteile) über die Zeit.
Zuletzt geändert von Rampensau am 8. August 2012, 20:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Additiver Synthesizer

Beitrag von Rampensau »

Was du unbedingt noch beachten musst:

Wenn du schon nach Messwerten gehst und versuchst analytisch ranzugehen, dann ist jeder Effekt, den du einsetzt, destruktiv.

Was du brauchst, sind m.M.n.
Mehrere Sinusoszillatoren, deren Frequenz du exakt kontrollieren kannst und für jeden Oszillator eine Hüllkurve für die Amplitude und ggf. für die Frequenz, deren Verlauf du "exakt" kontollieren kannst.
Mit den Hüllkurven ahmst du den zeitlichen Verlauf der spektralen Anteile nach. Die nötige Darstellung müsste dir eine FFT eigentlich bieten.
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Re: Additiver Synthesizer

Beitrag von jeezybreezy »

Rampensau hat geschrieben:Zunächst muss du bedenken, dass dir die FFT auf ein Soundfile das gesamte angeregte Spektrum wiedergibt. Stelle sicher, dass der zu analysierenden Bereich solo zu hören ist. Anderenfalls hast du die Anteile anderer Instrumente im Ergebnis. Danach musst du berücksichtigen, dass du (wahrscheinlich) keine periodische Wellenform resynthisieren möchtest. Dein Bass-Sound ist anscheinend über die Zeit moduliert. Der Anschlag ist meist transient. Ein KLANG verändert sich über die Zeit. Das heißt auch, die Amplituden und die Frequenzen der enthaltenen Anteile verändern sich über die Zeit.

Hier musst du bendenken, dass ein Signal i.A. nicht symmetrisch ist. Es ist weder ungerade noch gerade. Es hat sowohl ungerade (Sinus) als auch gerade (Cosinus) Anteile. Für jede Frequenz kann man die Überlagerung dieser beiden Schwingungen darstellen als Betrag und Phase einer sinusförmigen Schwingung. D.h. wenn du nur alle Sinusanteile zusammenaddierst, mit den Amplitudenwerten deiner FFT. Wird die Gestalt des Signals falsch, da du die Phasenverschiebung nicht beachtet hast.

Ist dein Sample aperiodisch, dann bringen dir einzelne Spektralwerte nichts. Die Werte beschreiben m.M.n. (ich kenne weder dein Signal, noch dein Messverfahren, also kann ich nur schätzen) ein Foto, also eine Momentaufnahme des Signals an einer bestimmten Stelle.
Du erzeugst also den bestimmten Klang durch deine additive Synthese nur an dieser Stelle. Was du benötigst, ist der zeitiliche Verlauf der FFT. Also der zeitliche Verlauf aller Amplituden und Phasenwinkeln (alternativ die Amplituden aller Cosinus- und Sinusanteile) über die Zeit.
hmm also ich hatte bei der fft in samplitude nur die gewünschte spur analysiert und den rest gemutet. hatte eigentl auch nur die erste gespielte note markiert und analysiert, da ich dachte die modulation würde für alle noten gleich sein...liege ich da falsch? hast auf jeden fall recht, samplitude macht nur eine momentaufnahme des frequenzverlaufs. wäre warschl mit dem Channel-EQ-Analyser in Logic oder dem in WaveLab besser bedient. oder dem paz-analyser von waves, mit dem kann man ja die max-peaks sich anzeigen lassen.

wenn ich also z.B. ein PAZ-Analyser auf die spur insertiere, könnte ich alle peaks (sinus und cosinus) über die zeit notieren. somit erhalte ich die eigentlichen frequenzen, amplituden und deren zeitlichen verlauf. diese frequenzen gebe ich dann in mehrere ENV modulierte OSCs ein...die cosinus-wellen sind die wellen die nicht periodisch sind, also an einem anderen punkt anfangen...d.h. den anfang dieser frequenzen steuere ich auch durch einen ENV... die grundfrequenz wird durch den note pitch bestimmt (midi) und die restlichen sind die obertöne. alle anderen frequenzen die keine obertöne sind, addiere ich also mit zusätzlichen OSCs dazu... habe ich das soweit richtig verstanden? -.-°

nach dieser methodik fahre ich bestimmt besser mit dem „sine sync", statt den „sine banks"...(aber wie funzt dieses f/F um die obertöne zu erzeugen? habs leider immernoch nicht gecheckt ::((:: )
Rampensau hat geschrieben:Was du unbedingt noch beachten musst:

Wenn du schon nach Messwerten gehst und versuchst analytisch ranzugehen, dann ist jeder Effekt, den du einsetzt, destruktiv.

Was du brauchst, sind m.M.n.
Mehrere Sinusoszillatoren, deren Frequenz du exakt kontrollieren kannst und für jeden Oszillator eine Hüllkurve für die Amplitude und ggf. für die Frequenz, deren Verlauf du "exakt" kontollieren kannst.
Mit den Hüllkurven ahmst du den zeitlichen Verlauf der spektralen Anteile nach. Die nötige Darstellung müsste dir eine FFT eigentlich bieten.
das ist ein guter tip, dass ist mir vorhin auch schon in den sinn gekommen...nach der fourier-theoretie müsste ich ja das signal nur mit sinus-schwingungen komplett reproduzieren können.

ich werde mich mal wieder ran setzen und probieren was das zeug hält.

danke :)
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Re: Additiver Synthesizer

Beitrag von Rampensau »

jeezybreezy hat geschrieben:nach der fourier-theoretie müsste ich ja das signal nur mit sinus-schwingungen komplett reproduzieren können
sinusförmige(!) Schwingungen. Phasenverschiebung beachten. Diese entsteht durch die Überlagerung der Cosinus- und Sinusanteile pro Spektralanteil.
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herw
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Re: Additiver Synthesizer

Beitrag von herw »

jeezybreezy hat geschrieben: [...] aber wie funzt dieses f/F um die obertöne zu erzeugen? habs leider immernoch nicht gecheckt ::((:: )
oh mach dir nicht den Kopf heiß über die Bezeichnungsweise, sie ist vielleicht etwas unglücklich gewählt, weil sie wie eine Division aussieht, aber ein Faktor ist.
Ein einfaches Beispiel („harmonische Reihe” entnommen aus wikipedia: Oberton)
Der Grundton soll 66 Hz betragen (kommt über den Pitcheingang), d.h. der Faktor f/F muss 1 betragen. Will man nun weitere Obertöne (Harmonische) hinzufügen, so gilt für die Frequenzen zwischen dem Oberton und dem Grundton ein bestimmte Verhältnis:
1. Oberton f/F=2 (eine Oktave darüber), d.h. der 1. Oberton schwingt mit 132Hz. Dieses Verhältnis muss natürlich für alle angeschlagenen Tasten gelten, daher habe ich die Tonhöhenabhängigkeit allein mit dem f-Eingang des Oszillators vorgenommen und durch den Wert -300 den Pitcheingang „ausgeschaltet” (nebenbei bemerkt ein Wert von P=0 ergibt ca. 8Hz).
2. Oberton schwingt mit einem Verhältnis von 3:2 bezogen auf den 1. Oberton, also f/F=2·1,5=3; daraus ergibt sich 3·66Hz=198Hz.
3. Oberton schwingt mit einem Verhältnis von 4:3 bezogen auf den 2. Oberton, also f/F=2·1,5·(4:3)=4; daraus ergibt sich 4·66Hz=264Hz.
MIt anderen Worten der n. Oberton schwingt mit dem Faktor f/F=n+1.
Nichts anderes macht das Sine x4 -Modul, indem es jeweils die entsprechende Harmonische auswählt.
Dies ist die einfachste Form der additiven Synthese (Addition mit der harmonischen Reihe).
Es gibt natürlich auch andere Reihen zum Beispiel die (nicht in der Natur vorkommende) subharmonische Reihe (siehe Trautonium, Subharchord).

Durch die freie Wahl des Faktors f/F kannst du also beliebig experimentieren.
Das Ensemble RAZOR macht zum Beispiel nichts anderes, indem es (mehrere Hundert) Obertöne mit anderen Frequenzverhältnissen zusammenstellt. Dazu gibt es ein ganzes Paket an Makros in partials framework.
::kaffee::
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Re: Additiver Synthesizer

Beitrag von Rampensau »

jeezybreezy hat geschrieben:
wenn ich also z.B. ein PAZ-Analyser auf die spur insertiere, könnte ich alle peaks (sinus und cosinus) über die zeit notieren.
jupp. Aber nicht nur die Peaks. Auch die Minima. Alles was charakteristisch für den zeitlichen Verlauf der Anteile ist.
Empfehlenswert ist eine äquidistante Abtastung der Amplitudenwerte pro Spektralanteil.
jeezybreezy hat geschrieben:
somit erhalte ich die eigentlichen frequenzen, amplituden und deren zeitlichen verlauf.
kann man so sagen.
jeezybreezy hat geschrieben:
diese frequenzen gebe ich dann in mehrere ENV modulierte OSCs ein
Die OSCs erhalten für jeden Abtastwert (des spektralen Verlaufes) zu dem Zeitpunkt, an dem ein Abtastwert auftritt, die Amplitude und Frequenz des Spektralanteils.
jeezybreezy hat geschrieben:
...die cosinus-wellen sind die wellen die nicht periodisch sind, also an einem anderen punkt anfangen...
:shock: okay, hier hast du die Dampfwalze angeschmissen. Ein Cosinus ist genau wie ein Sinus periodisch. Nur um 90° verschoben zum Sinus. Die Überlagerung von gleichfrequenten harmonischen Schwingungen (Sinusförmige Schwingungen mit gleicher Frequenz, aber Phasenverschiebung) resultiert in einer weiteren harmonischen Schwingung. Diese Schwingung hat eine Amplitude und eine Phasenverschiebung.
Ein Spektrum besteht immer aus zwei Teilen:

gerade (Cosinus) und ungerade (Sinus) Anteile
bzw.
Amplituden und Phasen
bzw.
Real- und Imaginärteil
jeezybreezy hat geschrieben:
d.h. den anfang dieser frequenzen steuere ich auch durch einen ENV...
Nein. Den kompletten Ampitudenverlauf eines Spektralanteils. Daher muss der Verlauf der Kurve exakt zu kontrollieren sein. Hier übernimmst du sogesehen die Abtastwerte des spektralen Verlaufs je Anteil. Du erhälst pro Spektralanteil eine Reihe an Datenpunkten, die die Amplitude wiedergeben. Das sind deine Hüllkurven für die Amplituden.
jeezybreezy hat geschrieben:
die grundfrequenz wird durch den note pitch bestimmt (midi) und die restlichen sind die obertöne.
In der Regel wirst du auch hier eine Hüllkurve einsetzen. Wie will man sonst die Tonhöhe modulieren. Jedenfalls nicht durch raus-und reinfaden nahe beieinanderliegender Anteile. Ansonsten hast du hier Recht.
Und für die Obertöne brauchst du jeweils einen Faktor, der angibt die wievielte Harmonische (oder Schwebung, allgemein) es ist.
jeezybreezy hat geschrieben:
alle anderen frequenzen die keine obertöne sind, addiere ich also mit zusätzlichen OSCs dazu...
Jeder Sinusoszillator, der über der Frequenz des Grundtons schwebt, ist ein Oberton, die du zum Grundton (harmonische Schwingung mit Grundfrequenz) addierst.
Was du dir noch verinnerlichen musst:
Jeder Spektralanteil stellt eine harmonische (also sinusförmige) Schwingung dar. Also ein Sinusoszillator (höchstens zwei, wenn du die Phasenverschiebung durch Überlagerung/ Addition erhalten willst) pro Spektralanteil.
Du musst das Spektrum einer harmonischen Schwingung kennen, damit du das richtig verstehst.

Eine harmonische Schwingung hat nur einen Spektralwert auf der Grundfrequenz. Das Spektrum nicht harmonischer Schwingungen setzt sich aus einzelnen harmonischen Schwingungen (deren Frequenz in einem bestimmten Verhältnis stehen) zusammen.
Die Amplituden der einzelnen vorhanden Schwingungen bezeichnet man als Fourierkoeffizienten.
Durch Aufstellen der Fourier-Reihe (Addition einzelner Harmonischen gewichtet mit den F-Koeffizienten) erhälst du wieder das Eingangssignal bis zu einer bestimmten Frequenz.
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