Kennlinie Knob ändern

[aleph2]

hallo ich bin neu hier im forum. ich benutze reaktor zwar schon länger, aber meine kenntnisse habe ich eher vom bau analoger modulsynths in echter hardware. ich stoße nun immer wieder auf folgendes problem:
im digitalen bereich haben wir ja leider diese beschränkende rasterung (bei midi leider nur 7 bit 128 stufen). jetz kommt noch dazu, dass der knob in reaktor nur einen linearen regelbreich kennt. dies ist für modulationsanwendungen ziemlich einschränkend. schöner wäre hier eine logarithmische kennlinie oder auch negativ logarithmisch. im analogen bereich ist sowas kein problem. man nimmt dann halt ein logarithmisches poti.
jetzt zumeiner frage: gibt es die möglichkeit die kennline zu ändern?

gruss

aleph2

[Rampensau]

na klar. ist ja sogesehen nur ne nichtlineare skalierung des steuersignals.

Sowas gibt es schon werksmäßig in Reaktor. ZB im Primary-Verzeichnis Macro>Classic Modular>Oscillator kann man einen Sync-Oscillator finden. Dort sind ein paar der Regler mit solch einem Makro versehen. Das Makro hab ich hier mal angehängt und ist selbsterklärend.

Außerdem habe ich noch mein "Curve"-Makro (in Core) mit reingepackt. Das kann die Linearisierung der Kennlinie auch punkt-symmetrisch einstellen.
Ich hab die Zelle so gebaut, dass man einfach ein Audiosignal ranhängen kann. (Das ist für ein paar Sättigungsspielereien ganz lustig)
Also muss das Eingangssignal den Bereich von -1 bis 1 abdecken und ausgegeben wird demnach auch nur der Bereich von -1 bis 1 (Wenn [Offset] in neutraler Stellung sitzt.). Wenn nötig muss das Signal also vorher und nachher auf den gewünschten Bereich skaliert werden.

Das Core-Makro kann sowohl in eine Audio- als auch Event-Core-Cell eingepflanzt werden. Der Eingangsbereich sollte bei Audioverabeitung aber unbedingt nur höchstens den Pegel von |1| haben. Das Eingangssignal wird mit ca 5 potenziert, wenn [Curve] in Maximalstellung ist. Man kann das Eingangssignal ja einfach clippen, um unschöne Ausgangsamplituden zu vermeiden.

Ich wollte das Ding längst mal überarbeiten. ..

Scale.zip

[aleph2]

hallo rampensau,

vielen dank. ich habe wohl nach dem falschen begriff gesucht. so ist es perfekt.
jetzt bin ich noch auf ein weiteres problem gestoßen:
reaktor kann wohl nicht pro knob/midi remote den midikanal/mididevice unterscheiden sondern nur die controlernr. gibt es da einen trick? ich finde die midikanal-einstellung nur für das ganze instrument. ebenso vermisse ich nprn und rpn.


gruss

aleph2

[herw]

hallo rampensau,

vielen dank. ich habe wohl nach dem falschen begriff gesucht. so ist es perfekt.
jetzt bin ich noch auf ein weiteres problem gestoßen:
reaktor kann wohl nicht pro knob/midi remote den midikanal/mididevice unterscheiden sondern nur die controlernr. gibt es da einen trick? ich finde die midikanal-einstellung nur für das ganze instrument. ebenso vermisse ich nprn und rpn.


gruss

aleph2

Hallo aleph2
auch von mir ein

channel message.jpg

Das channell-message Modul müsste deine Wünsche erfüllen (im Midi-in bzw. Midi-out-Verzeichnis)

ciao herw

[aleph2]

hallo herw,

ja da chan. message modul hatte ich schon gefunden. mir ist nicht klar wie ich die midikanäle trenne und an die verschiedenen potis sende.
zum verständnis was ich vorhabe:
eigentlich wollte ich mir wieder einen synth in hardware bauen, weil mir der umgang mit echten knöpfen eigentlich viel besser gefällt. der umfang meines vorhabens würde aber mein budget deutlich übersteigen. jetzt bin ich auf die idee gekommen die klangerzeugung mit reaktor zu machen und nur einen midicontroller zu bauen. da mein vorhaben so zwischen 300 und 400 bedienelemente haben wird, wird die zur verfügung stehende anzahl der midicontroller pro kanal nicht ausreichen. ich würde halt für die oszies kanal 1 für die filter kanal 2 etc programmieren. allerdings sollte der synth auch am bildschirm bedienbar sein. d.h. mit knobs und fadern und der hardwarecontoller soll eben diese pots und faders steuern. und dann halt die potis mit midi learn einrichten. aber genau da fehlt mir der kanal. eine alternative wäre natürlich auch nach midi-device zu trennen. aber auch da bietet mir reaktor keine möglichkeit an.

best

aleph2

[herw]

hallo herw,

ja da chan. message modul hatte ich schon gefunden. mir ist nicht klar wie ich die midikanäle trenne und an die verschiedenen potis sende.
zum verständnis was ich vorhabe:
eigentlich wollte ich mir wieder einen synth in hardware bauen, weil mir der umgang mit echten knöpfen eigentlich viel besser gefällt. der umfang meines vorhabens würde aber mein budget deutlich übersteigen. jetzt bin ich auf die idee gekommen die klangerzeugung mit reaktor zu machen und nur einen midicontroller zu bauen. da mein vorhaben so zwischen 300 und 400 bedienelemente haben wird, wird die zur verfügung stehende anzahl der midicontroller pro kanal nicht ausreichen. ich würde halt für die oszies kanal 1 für die filter kanal 2 etc programmieren. allerdings sollte der synth auch am bildschirm bedienbar sein. d.h. mit knobs und fadern und der hardwarecontoller soll eben diese pots und faders steuern. und dann halt die potis mit midi learn einrichten. aber genau da fehlt mir der kanal. eine alternative wäre natürlich auch nach midi-device zu trennen. aber auch da bietet mir reaktor keine möglichkeit an.

best

aleph2

Ob die MidiLearn-Funktion auch den Midikanal erfasst, habe ich noch nie probiert; aber das hast du ja schon getestet; dann wäre ja alles sehr einfach.
Falls nicht, dann musst du direkt eine kleine Hilfsstruktur aufbauen.
Ich habe jetzt gerade keinen Controller angeschlossen, um die Schaltung zu testen, aber so müsste es eigentlich funktionieren:

midi.jpg

Ich frage mit einer event-core-cell zunächst den Status ab (3=control change), dann den Midikanal (hier Kanal 2), dann die Nummer des Controllers (hier 32). Durch die AND-Verknüpfung wird der Router geöffnet, ohne einen Wert zu senden. Erst der letzte Event des channel-message-Moduls gibt den eigentlichen Controller-Wert weiter.
Die vier Events werden vom Channel-Message-Modul von oben nach unten gesendet und erreichen auch genau so die CoreCell.
Am Ausgang wird ein IC-Send-Modul angeschlossen, das einen Regler steuert.
So kann man den Wert am Bildschirm und in der Hardware benutzen, was natürlich viel attraktiver ist.

Ob die Schaltung wirklich funktoniert, kann ich nicht versprechen; ich probiere es morgen mal aus.

Kleiner Nachteil der Kombination von Hardware- und Software-Controllern ist, dass bei einem eingestellten Software-Regler durch einen Event der Hardware in der Regel der Software-Wert direkt auf den neuen Wert springt. Ich weiß nicht ob du Endlosregler verwenden möchtest oder diese in REAKTOR simulierst; dann wird die Schaltung etwas komplizierter.
Das würde ich vor dem Kauf mehrerer hundert Regler vorher klären.
Erzähl mal in der Rubrik Projekte von deinem Vorhaben, wenn du magst; hört sich jedenfalls monumental an.
Falls etwas unklar ist: frag einfach.

ciao herw

[aleph2]

hi herw,

vielen dank. es funktioniert wie gedacht. es ist aber relativ unkomfortabel und der übenahmemodus der hardwarecontroller geht so verloren. da muss ich wohl noch ne weile drüber nachdenken.

gruss

aleph2

[herw]

hi herw,

vielen dank. es funktioniert wie gedacht. es ist aber relativ unkomfortabel und der übenahmemodus der hardwarecontroller geht so verloren. da muss ich wohl noch ne weile drüber nachdenken.

gruss

aleph2

ja das ist nicht so einfach; immer wenn man dieselbe Controller-Größe von zwei oder mehr Stellen aus steuern will, gibt es Sprünge, hier von Hardware und Software.
Entweder man entschließt sich vorrangig mit einer der beiden Steuerformen zu arbeiten, oder man speichert den aktuellen Wert in einer EventTable und registriert lediglich Änderungen von Hardware- und Software-Reglern. Das stößt auch an sowohl mechanische wie auch Bildschirm-mäßige Grenzen; also nicht so einfach. Aber das würde ja auch passieren, wenn man mit zwei Hardwarereglern denselben Control-Change steuern wollte.
Also vielleicht nicht so viel Gedanken darüber machen. In der Praxis ist das wohl nicht so wichtig.

Unkomfortabel ist nicht die Lösung, sondern, dass die MidiLearn-Funktion nicht den Midikanal abliest, obwohl dies doch nur sinnvoll ist. Leider muss man für jeden Empfänger das ChannelMessage-Modul benutzen.
Hier würde ein Eventbus sinnvoll sein: also nur ein Empfänger, der seine vier Daten als Block weitergibt. Jeder Regler empfängt diese Daten und holt sich die relevanten. Damit es komfortabel wird, müssen alle Regler automatisch Adressen generieren. Dies erfordert ein verkettetes Panel; da du mit mehreren hundert Reglern wohl ein größeres Ensemble planst, musst du über eine solche Verkettung nachdenken.
Das erfordert äußerst aufwändige Vorexperimente; aber ich weiß ja nicht, was du planst.

ciao herw

PS: die mehreren hundert Hardware-Regler würde ich gerne mal in Aktion sehen

[aleph2]

hi herw,

ich möchte einem Bedienelement in raktor einen harwarecontroller zuordne, die dann mechanisch auch so angeordnet werden wie sie am bildschirm erscheinen. das macht die performance viel leichter.
ich habe jetzt heute nacht beim rumprobieren herausgefunden, daß die midilearnfunktion nicht nur cc controller sondern auch polypressure empfängt. da würde ich dann auf insg. 256 adressen kommen. wenn ich mich entspr. einschränke, könnte das auch reichen. erstmal vielen dank für die sehr hilfreichen tipps.
ich werde jetzt erst mal ein kleineres projektmit 32 controllern starten. die hardware dafür habe ich schon.


ciao

aleph2